Franz am Ende der Welt: Polarlicht, Eisgrotte (und Sonne?)

Die Werktage nehmen nun zunehmen immer den gleichen Ablauf an: Uni, heimkommen, kochen, Sport, Sport, Sport. Nachdem mein Knie wieder ganz geheilt ist hab ich die Woche jeden Tag entweder auf Skiern, in der Turnhalle oder aber in Kombination der beiden ausklingen lassen. Dabei waren es min. 2h Sport täglich (bis auf Sonntag, da war Ruhetag). Ein schönes Gefühl sich wieder so richtig austoben zu können. Das Wetter ist fast schon „tropisch“ gewesen: nur -5 bis -10 Grad. Also war alles recht angenehm was man draußen gemacht hat.
Außerdem sollten wir 2 Exkursionen im Laufe des Polarlicht Kurses unternehmen: Zum Kjell-Hendriksen-Observatorium und zu SvalSat. Ersteres ist die größte Aurora-Beobachtungsstation der Welt mit allem möglichem technischen Geräten die man sich nur vorstellen kann um 80 bis 600 km in die Luft zu schauen. Das war leider nicht so spektakulär wie wir es uns erhofft hatten… Die Fahrt dahin ist dafür sehr aufregend gewesen: In einem Beltwaggon sind wir den Berg raufgefahren. Ich find die Teile immer noch superlustig.
Die SvalSat Exkursion ist wortwörtlich den Berg runtergerutscht. Es war so windig und so glatt auf den Straßen, dass der Bus mitten auf dem Aufstieg zum Stehen und dann ins Rutschen gekommen ist. Zum Glück war das aber der Bus wo ich nicht drin war ;-) Ist aber nix schlimmes passiert und nach 30 min war der andere Bus dann auch wieder fahrtauglich.

Dann am Freitag heißt es natürlich: Ski-Movie gucken und anschließend Gathering (= billiger Alkohol). Nach dem Gathering sind Brody, Tanner, Ole und ich noch in die Uni-Sauna(war für mich wieder was neues: Sauna in der Uni) gegangen und zum Abkühlen gab‘s dann ne Schneeballschlacht draußen.

Am Samstag sollte eigentlich das Highlight der Woche sein: Die Sonne kommt am 16.2. zum ersten Mal auf die Bergspitzen. Dem entsprechend ist dann auch fast ganz Svalbard auf die hohen Berge gewandert um die Sonne zu sehen. Das hab ich als sportliche Herausforderung gesehen und mir fest vorgenommen als einer der schnellsten oben zu sein – hat dank Sommer-Training mim Westi auch ganz gut funktioniert ;) Beim Blick nach unten hatte man schon teilweise das Gefühl die Front einer Ameisenstraße zu sein… waren echt viele Leute, die da hoch marschiert sind. Am Gipfel war dann etwas Ernüchterung: bewölkt. War trotzdem eine echt tolle Tour. Später war dann noch etwas Langlaufen angesagt und den Samstag war ein Sportwettkampf zwischen Longyearbyen und Barentsburg (russische Siedlung auf Svalbard). Da gab es dann im Anschluss Pizza und Bier für alle Teilnehmer. Ratet mal wer am meisten gegessen hat!! Yay.
Den Abend sind wir dann in die Gletschermoräne gegangen um uns dort eine schöne Nacht zu machen. Da war ich das erste mal drinnen und war wieder mal hin und weg von der Schönheit vom Eis. In der Moräne hatten wir dann alle schön unsere Schlafsäcke und Biwaksäcke ausgepackt und haben den Raum mit Kerzen erleuchtet und uns durch das ein oder andere Wässerchen gewärmt :)