Mittwoch, 13. Februar 2013

Der Uni Alltag hat mich nun auch gefangen



Die Woche hab ich jeden Tag von 9 bis 7 Uni gehabt. Es gibt somit leider nicht allzu viel zu berichten. Deswegen sag ich einfach mal wie es in der Uni so zugeht. Also es ist unmöglich durch den Gang zu laufen ohne sich zu verratschen – herrlich! Dadurch, dass wir zurzeit nur knapp 90 Studenten aus insg. 4 Studiengängen sind und wir alle 3 km von der Uni entfernt wohnen lernt man ziemlich schnell alle Leute hier kennen. Sämtliche Feiereien leisten da sicherlich auch ihren Beitrag.
Das Gebäude ist in zwei Teile unterteilt – Alt und Neu. Die ganze Uni ist von der Architektur her ziemlich verwinkelt und soll damit an Kohleminen erinnern (durch diese hat Svalbard an Bedeutung gewonnen).
Die Kurse hier sind alle recht interessant und sehr anwendungsbezogen ausgelegt. Dies wird auch durch den Blick in den Terminkalender klar – zahlreiche Labworks, Fieldworks und eine 10 tägige Cruise in der Barentssee! Außerdem ist der Unterricht viel lockerer und besser strukturiert als in Deutschland. Es gibt nach 45 min Vorlesung immer 15 min Pause. Wobei die Studenten eigentlich die Länge der Pause bestimmen, denn der Unterricht wird erst fortgesetzt, wenn wir zurückkommen. Ich finde die Pause supergut, da viele ja in den Horsäälen nach 90 min die Augen gern mal geschlossen haben^^
Zu den Studenten hier muss man sagen, dass es ein sehr internationales Feld ist. In meinem Kurs sind 20 Leute, darunter Norweger, Kanadier, Russen, Schotten, Esten, Österreicher, Finnen und ein Bayer – ha!
Außerdem wird von der Uni ein freiwilliger Kurs zu Polarlichtern und Sonnenstürmen angeboten in den recht viele hingehen. Und der ist echt interessant.
Am Freitag gab es dann zum ersten Mal das Friday-Gathering. Da treffen sich Studenten, PhDs und Profs um sich in der Uni zu betrinken, äh zusammen zu sitzen. Das Bier kostet nur 1,50 und es gibt sämtliche Angebote: ein Quiz, Spiele, Tischtennisplatte(=4Tische + Netz) mit Schlägern(oder Bücher, Bretter etc.) und wir haben uns einen Skifilm angeschaut („Few Words“). Jetz ratet mal wer dabei nicht eingeschlafen ist – yay!
Wie man lesen kann bin ich total zufrieden mit der Uni und wüsste nicht, was man hier noch besser machen kann. Es ist echt super hier für uns Studenten!
Der Blick von der Stadt auf meine Uni (links der große Komplex)
Wer genau hinschaut kann auch paar Berge und Schnee sehen :)



Eingangshalle von der Uni

Treppenhaus

Da rechts sind alle unsere Klassenzimmer und Brody isst wohl schon wieder :)

Den Samstag ging’s dann wieder auf zum/in den Larsbreen. Dieses Mal mit Leuten aus meiner Baracke. Es war wieder einmal garnich mal so unschön im Gletscher drinnen. Die Steigerung zu letzter Woche: Selber Eisklettern. Macht ja riesig Spaß – und ist total anstrengend. Deswegen gleich alles öfters geklettert :) Zum Abendessen sollte es dann Tortillas mit unserer Küche geben. Das Ende der Geschichte war dann, dass 20 Leute Tortillas gegessen haben und nach dem Essen standen auf einmal ca. 10 Flaschen Schnaps auf dem Tisch – oft hosd a Pech… schon wieder feiern^^ Is dann auch „etwas“ ausgeartet (Tisch ist wieder repariert).
Wir unter 40 Meter dickem Eis

YEEEAH! Hau's nei de Axt

Letzter Tag der Woche: Nach der gestrigen Feierei sind alle recht platt gewesen, gibt also nichts zu berichten. Halt!! Am Abend gab es bayrischen Flair in der Arktis. Hab mal schön aufgekocht – Schweinelende mit Schwammerlsoß, Semmelknödel und Blaukraut – mjammjammjam!!! Zum Abschluss gab es dann wieder mal ein Nordlicht-Spektakel. Die kann man sich echt immer anschauen und es wird nie langweilig.
Ein kleines Stück Heimat auf 78 Grad Nord.
Eisbärfleisch mit Robbenbällchen und Polarfuchsherzen (oder so ähnlich)


Fastelavnsboller. Norwegische Tradition am Sonntag vor der Fastenzeit. Küche is auch bisserl voll

Und da ging Fridtjof(der dem das Licht aus dem Kopf scheint) ein Licht auf



Scooter-Course, Polarjazz und Gletscherspalten



Die Woche hat eigentlich ganz normal angefangen, also wie man sich ein Auslandssemester vorstellt – den Montag frei und am Dienstag auch nicht wirklich Stress in der Uni. Hieß so viel wie ab auf die Loipe und Langlaufen (dabei Maximalpuls testen J ) und am Abend wieder übers Knie meckern. Oh Mann!! Ich hasse Verletzungen. Ist aber bis jetzt das letzte Mal, dass ich Sport gemacht hab‘ – hoffentlich werd‘ ich auch für meine Disziplin belohnt… Nachdem dann am Mittwoch der Uni-Alltag anfangen sollte, hat die Woche ganz schön an Fahrt aufgenommen.
Donnerstag hat uns die uni auf die Scooter losgelassen. Des Training hat Riesenspaß gemacht. So sollte Uni doch immer sein – raus, ab auf die Scooter und hoch in die weiße Pracht. Wiederum Respekt an UNIS, dass sie allen Studenten einen ganztägigen Scooter Kurs anbietet. Gibt wohl keine Uni sonst, die alle Studenten je ca. 50 km Scooter o.ä. fahren lässt.
Am Wochenende ist Polarjazz gewesen und da war ich Helfer. Hab nur 2x  3 Std. helfen müssen und konnte dafür das ganze Festival sehen. Da kamen dann einige (norwegische) bekannte Künstler: Kari Bremnes, Ukulele Orchestra of Great Britain (waren superstark!!) Madcon (ja die Hansl vom European Vision Song Contest)  und die Königin Norwegens (!!!!). Wegen letzterer war die ganze Insel in heller Aufregung. Ich hab Ihr immer die Tür aufhalten müssen während ich gearbeitet hab. Und dann wollte sie ein Foto mit mir machen – aber mit Randschichten geb‘ ich mich ned ab! (Ok, stimmt vielleicht nich so ganz).
Wobei man dazu sagen muss, dass es schon ein Wahnsinn ist, dass in einem 2000 Seelen Dorf so ein großes Festival stattfindet. Unvorstellbar, dass solche Künstler mal nach Niederaichbach kommen würden, vom Staatsoberhaupt mal ganz zu schweigen.
Nach den Konzerten wurde dann immer noch hier in den Baracken gefeiert. Man fühlt sich nach 3 Wochen hier so angekommen, als wäre man wohl schon ein halbes Jahr mit den Menschen unterwegs.
wartten auf die Königin

Königin Sonja eröffnet das Fest

Die Stadt hat den Eisbären geschenkt gekriegt

Ukulele Orchestra of Great Britain. Waren super unterhaltsam

Ein weiteres Highlight der Woche war ganz sicher das Ice-caving. Zum Eingang des Gletschers geht man von der Baracke 1h bergauf. Ist also praktisch fast vor der Haustür. Das Eis im Gletscher ist wirklich atemberaubend! Schon toll, so „tenthousandish“ Jahre altes Eis. Wir waren ne Gruppe von 9 Leuten darunter auch 2 Arctic Nature Guides. Gut, dass diese fast alles an Kletterausrüstung dabei hatten, denn im Gletscher ging es 3 Schluchten von 5 bis 12 Metern hinab. Am Ende des Gletschers waren dann riesige Stalagtiten aus Eis, die schon arch schön sind. Bergauf durften wir leider nicht Klettern, da uns die Guides hochziehen wollten (ok es war da auch schon halb 11)… Schade!!! Aber der Larsbreen (Name des Gletschers) mit seinem Eiskäfigen hat mich sicher nicht zum letzten Mal gesehen.
Daugd ma :) Und es war garnich so kalt drinnen (-2°C)

c
Zum Glück haben alle Steigeisen an!

arch schön

ganz arch schön

Da gings hoch
Am Abend hat es dann noch zwei ganz gute Partyangebote gegeben!! Zum einen wurde in einem Tipi eine Spansau gegrillt und zum anderen hatte der Mathias Geburtstag und hat in seiner Baracke gefeiert.  Eigentlich garnich so interessant, denk ich mal, aber: Um 5 Uhr ist dann von der Janne LaBrassBanda aufgelegt worden!!!