Donnerstag, 21. März 2013

SVEA!!!



Zum Glück bin ich rechtzeitig zu unserer ersten großen Exkursion wieder fit geworden. Die Woche fuhren wir mit Scootern nach Svea um dort Forschungen im Eis zu unternehmen. Am Anfang der Exkursion wurde wieder deutlich, das UNIS einfach viel zu viel Geld hat. Im Fuhrpark von der Uni waren nicht genügend Scooter da, weil 2 andere Kurse auch auf Exkursionen gefahren sind. Aber anstatt den Leuten zu sagen, dass sie als Beifahrer fahren sollen, wurde zur SSU gegangen und 16 Scooter für 4 Tage ausgeliehen.
Mit genug Scootern ausgestattet fuhren wir bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen -15°C 60km in den Süden der Insel. Die Landschaft auf den Gletscher die wir passierten schaut einfach hammermäßig gut aus!! In Svea angekommen gab‘s das was das Herz begehrt: Essen- und das alles frei und sehr gut :) Auf dem zugefrorenen Fjord wurden danach wie auch die nächsten Tage Forschungen wie Salzgehalt, Eis/Schneedicke, Festigkeit des Eises (meine Gruppe) unternommen. Dabei war auch die Gefahr der Eisbären zu beachten, es musste also immer mindestens einer die Eisbärenwache übernehmen, damit geforscht werden konnte. Meine Gruppe musste dabei mit Handsägen immer des Eis trennen, da die Kettensäge für die 90 cm Eisdicke nicht groß genug bzw. am Ende kaputt war. Das war ziemlich anstrengend und wir hatten für 7 Leute 4 Sägen. Aber Björn und ich mussten immer sägen, weil wir geschaut haben wer von uns zwei als erster Schlapp macht. Natürlich haben beide dann die ganze Zeit durchgesägt während die anderen alle 5 Minuten wechseln konnten. Dafür haben wir beim Frühstück/Mittag/Abendessen auch immer am längsten das Buffet genießen können. Wir sind ja auch schließlich von 8 bis 8 täglich auf dem Eis gewesen. Da darf man schon mal mehr Essen.
Das Scooterfahren macht in Svea auch viel mehr Spaß, denn auf dem Hinweg mit der großen Gruppe darf man laut eigenen UNIS Regeln maximal 45 Kmh fahren. Viel schneller wurde es da auch nicht. In Svea wahr es unserer Betreuerin aber herzlich wurscht wer wie schnell fährt und dann sind wir auch mal locker mehr als 100 gefahren. Drag-Race während der Uni is auch nich schlecht! Am letzten Tag sind wir dann so zu unserer Unterkunft gefahren und kurz davor ist ein kleiner Anstieg den wir hervorragend als Sprungschanze benutzt haben um mit den Scootern zu springen. Vor der Tür stand unser „Ober-Aufpasser“… den hat‘s aber auch wenig tangiert wie wir mit den UNIS Scootern umgehen.
Bei meiner Rückkehr am Donnerstagabend war ich dann ziemlich fertig und war froh gleich nach dem Feierabendbier ins Bett gehen zu können.
Ausmessen des Beam-Tests

Beam ausschneiden - war schon lustig mit der Kettensäge des Eis zu schneiden ;)

Björn beim Eis sägen... oder so ähnlich

Fisch gefangen??

Hihi Haare sind eingefroren :D

Fertiger Beam (Eis war 77 cm dick)
Freitags kam die Isi an :) Der erste Kommentar war nur „Hier is ja alles weiß“. Auch schön dich wieder zu sehen ;). Hab ihr des Wochenende Longyearbyen und gezeigt und war Langlaufen. War alles ganz ganz toll, nur seit der Ankunft sind zwei Paar Handschuhe verloren gegangen… Hoff mal, dass die wieder auftauchen…

Hier noch ein paar Bilder von der SVEA Field Work:
Scooter vom Unis Fuhrpark

Kurz vorm Losfahren


Kleine Schneefräse :)

Ein Zwischenstop

Studieren ist schon hart...

... sehr hart ;)
Trifft man auf der ganzen Insel diese kleinen Eisbären

Aufenthaltsraum unserer Unterkunft

Hard work ;)
 

Da is‘ das Ding!!!



Die Sonne ist da! Zum ersten Mal hat sie mir am 6.März ins Gesicht geschienen. Damit zwei Tage eher als den meisten Einwohnern von Longyearbyen. Da man vom Klassenzimmer immer ein herrlichen Blick nach draußen hat und wir gesehen haben, dass die Sonne das Tal auf der anderen Seite erreicht hat, entschieden Björn und ich uns dem weiteren Unterricht fern zu bleiben und eine ca. zweistündige Wanderung zu machen. Eine hervorragende Wahl. Inmitten der Sonne war zusätzlich noch eine Herde Rentiere, welche aber ziemlich unbeeindruckt von uns zwei Menschen waren. Haben wohl auch die Sonne genossen.
Dabei begann die Woche doch mit sehr sehr unterschiedlichen Wetterbedingungen. Am Montag hieß es „Willkommen in der Arktis“. Heißt so viel wie: -32°C und starker Wind – also eine Wind-Chill-Temperatur von -50°C. Hui, das T-Shirt hab ich dann doch noch im Schrank gelassen. An dem Tag wollten wir eigentlich auch das ganze Equipment für die Küche einkaufen und haben uns ein Van von UNIS genommen. Nachdem wir Ane von den Barracks abholen wollten und wir den Motor ausgemacht haben hüllte sich das Auto in eine schwarze Rauchwolke, die den Ursprung vom Auspuff hatte. Das letzte was ich beim Auto gehört habe war die Stimme „ Get away, get fast away“. Wir haben das Auto dann hier in Nybyen stehen gelassen und bei UNIS angerufen. Die meinten, bleibt bei dem Wetter lieber drinnen und sie kümmern sich morgen um das Auto.
Den Dienstag wurde das Wetter auch nicht wirklich besser… aber ein Auto hat UNIS uns trotzdem wieder gegeben :) Damit konnten wir das Equipment für alle Küchen einkaufen und Christkind spielen. Also an alle Küchen die Sachen verteilen. Damit wurden wir auch überall sehr freundlich empfangen und haben in manchen Küchen auch etwas zu Essen angeboten bekommen – sehr gut :)
Am Mittwoch war dann die schon besagte Geschichte mit der Sonne. Das war wirklich wunderschön, um es nochmals zu betonen!!
Freitags sollte zum ersten Mal offiziell die Sonne in Longyearbyen scheinen. Die letzten 8 Jahre wurde es damit leider nix, weil’s immer bewölkt war. Aber diese Jahr: Strahlend blauer Himmel und das ganze Dorf hat sich oben bei der Kirche versammelt um die Sonne zu empfangen. Dies war auch das Highlight der Solfestuka (Sonnenfestwoche). Die Woche hat die ganze Stadt nämlich jeden Tag ein anderes Fest/Konzert etc. gehabt zu Ehre der Sonne.
Beim Gathering hat UNIS auch extra einen Klavier-Kabarettisten für die Studenten auftreten lassen. Das Wochenende musste ich leider etwas kürzer treten, da ich total krank war und für die nächste Woche mit Field-Work fit sein wollte. Das einzige was ich gemacht habe, war die Teilnahme bei dem „Ta sjansen“ Wettbewerb. Da hat jeder einen Schlitten gebaut und damit wurde dann ein Rennen hinter den Barracks gemacht. Ole Henrik und Ich haben einen Kinderwagen auf zwei Snowboards „geductaped“ und sind damit den Berg… naja heruntergekommen. Der Schlitten ist auf halber Strecke zusammengebrochen weil er wohl nicht für 70kg schwere Babys ausgelegt war. Es war aber trotzdem ein Riesenspaß da mitzumachen.
Zum Schluss sollte noch erwähnt werden, dass Uni die Woche echt nicht so toll war. Haben die ganze Woche eigentlich nur an Berichten gearbeitet und das hat echt nicht so viel Spaß gemacht. Aber nächste Woche wird’s besser !!

Hier mal paar Fotos:
Blick vom Flurfenster aus
In aller Frühe vor der Küche gesichtet

Das hab ich dann gesehen, als ich das Fesnter geöffnet habe. Nun hängt ein Rentiergeweih in meinem Zimmer


Sonne!!!

Oh ja :)

Auch das erste Mal Schatten seit dem Abflug gesehen :)

:)

Schneeverwehungen auf dem Eis

unser Rennschlitten davor...

... und danach

Gewinnerteam
 

Mittwoch, 6. März 2013

Ganz ganz nahe dran



Wie man sich bei der Überschrift vielleicht schon denken kann handelt es sich um die Sonne. Später dazu mehr. Der Wochenablauf war eigentlich ziemlich von der Uni bestimmt: Field und Lab Works haben angefangen. Am ersten Tag war es jedoch eher das besagte „Wie sie sehen, sehen sie nichts“. Die Maschinen haben wohl keine Lust bei -27°C zu arbeiten und frieren deswegen auch mal gern ein. Die nächsten Tage habe  ich in zwei verschiedenen Gruppen gearbeitet. Beide sehr international aufgestellt: Einmal Norwegen, Russland, Estland und Bayern und das andere Mal Norwegen, Russland, Kanada und Bayern. Welche Sprache man mit der zweiten Gruppe spricht liegt dabei klar auf der Hand – Französisch =)
Wie sich rausgestellt hat kann einer der beiden Russen leider nur Russisch (kriegt nichmal sein Alter auf Englisch hin), was die Zusammenarbeit doch schon etwas erschwert^^ Die praktische Arbeit ist dafür echt interessant, die Maschinen arbeiten nun auch wieder (sin inzwischen tropische -21°C). Wäre da unter der Woche noch was zu erzählen – halt natürlich: Hat schon jemand gehört, dass die Norweger Langlauf-Verrückt sein sollen??? Die Woche ist die Ski-WM in Val di Fiemme und man sieht ganz viele Uni-Angestellte in norwegischen Farben gehüllt und mit der Landesflagge auf der Backe geschmückt. Der Höhepunkt dabei war die Männerstaffel. Die ganze Uni hatte keine Veranstaltung zwischen Anfang und Ende des Wettbewerbs. Dafür hat die Uni für alle Studenten/Mitarbeiter Würstl und Getränke (Non-Alk, Bier, Wein und Schnaps) for Free serviert und die Staffel auf Großbildleinwand übertragen. Schon irgendwie verrückt!? Hat mir natürlich überhaupt nicht gefallen ;)

WM auf Leinwänden - der ganze Uni Betrieb wurde eingestellt

Am Samstag ging‘s wieder mal auf Tour. Definitiv eine der schöneren Sorte. Angefangen hat’s damit, dass Christoffer Freitags während dem Gathering gemeint hat „Er ist Norweger und deswegen schneller auf jedem Gipfel oben als jeder andere“ Schöne Einstellung, die ich natürlich als Herausforderung sehen musste. Er war am Samstag leider krank… schade eigentlich. Hoff‘ dass er mir des ein anderes Mal zeigen kann. Auf jeden Fall sind wir, Stefan Ole und ich, trotzdem in zügigem Tempo auf den Trollstein und Sarkofagen gewandert und hatten eine große Menge Spaß dabei. Am Gipfel angekommen war es dann sowas von turboknapp, dass wir die Sonne gesehen haben. Eine ganzganz leichte Wolke hing vor dem gelben Kreis.

Da is sie noch versteckt...

Sonne guggt hinterm Berg hervor
Oben auf dem Trollsteinen

Sehnsüchtiger Blick zur Sonne

Schönes Foto :)

Sarkofagen - auf dem zweiten Gipfel angekommen

Stefans Gesicht beim Abstieg
Abends war dann die Icebreaker Party in UNIS. Das ist angeblich die größte Party des Semesters und da wird alles von den Studenten organisiert. Das Motto war 1993, weil UNIS 20-jährigen Geburtstag gefeiert hat. Ich hab am Tag davor irgendwelche alten Klamotten in der Bruktbuttiken gefunden und wollte mich eigentlich noch als Power-Ranger verkleiden (rausgekommen im Jahre 1993) war dann aber natürlich zu spät dran als wir von den Bergen gekommen sind und dann war wenig Zeit noch groß was herzurichten. Sollte nämlich um halb 4 unten in der Küche stehen und kochen (war im Kochteam für die Party) und kam um 20 nach 3 daheim an. So weit so gut, die Party und das Essen waren ein voller Erfolg will ich mal sehr gern hinzufügen. War wohl auch der Grund weswegen am Sonntag wohl ausschlafen angesagt war.
Abends ging‘s in eine neue Sportart für mich: Kajakpolo. Dabei schwimmen 2 Teams mit je 4 Kajaks im Wasser und werfen sich den Ball ähnlich wie beim Handball zu. Ziel des Spiels ist es ein Tor zu erzielen, welches ca. 2m über dem Becken aufgehängt ist. War ein Riesenspaß!!! Und ich kann seit diesem Sonntag auch die Eskimorolle, was wie ich finde schon toll und echt nicht schwer ist.
Kajakpolo

Wind, Kælte und ganz viel Spaß



Die Woche beginnt so, wie die vorherige aufgehørt hat: Sport, Sport, Sport. Versuche hier unter der Woche das sportliche Angebot so gut auszunützen wie es nur geht. Also jeden Tag nach der Uni heimkommen, Essen, Sport(die Woche: Klettern, Fußball, Badminton, Volleyball und Skifahren, Skifahren, Skifahren) und dann wieder bissl Essen. Die Leute hier meinen, ich esse so waaahnsinnig viel... ist natürlich ein Riesenquatsch und jeder der mich kennt weiß, dass das nie und nimmer wahr sein kann :)
Die Woche hatten wir den Freitag frei und wollten dafür auf ein Skitour gehen. Eigentlich ein guter Plan... eigentlich, denn bei -23 Grad und v.a. superstarkem Wind hätte man außer weiß nichts gesehen. Schade, denn bei der Tour wäre ich zum ersten Mal mit Telemark Ski gefahren. Das wird aber sicher noch nachgeholt.
Dafür war dann am Freitagabend wieder mal ein hervorragendes Gathering in der Uni. Wie immer angefangen mit einem Skifilm - diesmal über Svalbard (!!!) und das Karwendelgebirge. Anschließend ging‘s dann in die Uni-Sauna. Könnte man sich fast dran gewöhnen :)
Am Samstag wurde erneut der Versuch unternommen die Sonne zu sehen. Oben auf dem Nordenskjolltoppen herrschten richtig heftige Bedingungen: -30 Grad und viel Wind. Was dabei rauskam waren ein Blick auf die Sonne(aber noch hinter den Wolken versteckt – aber trotzdem: Sie existiert =)) und leider  Frostbites beim Stefan und meiner Wenigkeit (Takk for ta hånd om meg Julie!!). Das schlimmste war, dass man garnich gemerkt hat wie diese kommen – waren einfach auf einmal da. Zudem kam noch hinzu dass ein Skifahrer 30m von uns entfernt in eine Gletscherspalte gestürzt ist (dem ist aber zum Glück nix passiert). Da hab ich einfach gemerkt, dass die Natur mit einem einfach alles anstellen kann, wenn sie will. Unten angekommen gab‘s dann nen warmen Tee, eine heiße Dusche und gutes Essen- bestens!
Paar Bilder von der Tour:
Aufbruch zum Nordenskjolltoppen


Auf dem Weg

Erster steilerer Anstieg


Ausrüstung für ein Trip in Spitzbergen


Sonne versteckt sich noch... aber man sieht schon den Kreis
Am Abend wurde die definitiv beste Party gefeiert seit ich in Svalbard bin – was in Svalbard passiert bleibt in Svalbard =) Am Sonntag bin ich von Stine, Sigrunn und Matias auf eine Scootertour eingeladen worden – yeah endlich wieder Scooter fahren :) Das hat wie folgt ausgesehen: Ich fahr aufm Scooter und Matias fährt an der Leine hinter mir mit Skiern hinterher. Praktisch wie Wasserski nur mit etwas anderem Wasser.